Schule

Schule
 Die 3 Schulen von Ockstadt

Bereits 1654 bis 1658 wird in Ockstadt ein Schulmeister genannt, wo und wen er unterrichtet hat, ist nicht bekannt.
Die erste, die spätere Obere Schule, wurde im Jahr 1774, zur Zeit des Freiherrn Carl Friedrich von und zu Franckenstein in der Pfarrgasse 23 erbaut. 1817 war im Erdgeschoss der Schulsaal und im 1.Stock die Lehrerwohnung untergebracht. Nachdem der Schulsaal für die Kinder (1847 waren 204 Kinder schulpflichtig) zu eng geworden war und die Klassenstärke von Regierungsseite reduziert wurde, erwarb die Gemeinde 1847 das Gebäude in der Friedberger Straße 44, das bis dahin als Wirtshaus mit Kegelbahn genutzt wurde. Die Umbaukosten betrugen insgesamt 3.483 Gulden und 20,5 Kreuzer. (1 Gulden = 60 Kreuzer. Für 11 Kreuzer erhielt man ein Roggenbrot von 2 Kilo).  



Ein Teil der Kinder gingen nun weiter in die Obere Schule, die anderen in die neu eingerichtete. In jedem Schulgebäude war auch eine Lehrerwohnung.
Gemäß Gemeinderatsprotokoll vom 4. 2. 1862 betrug die Besoldung des ersten Lehrers 425 Gulden, einschließlich Naturalien. Zu seinen Pflichten gehörte das Orgelspielen und der Glöcknerdienst. Die Besoldung des zweiten Lehrers betrug 200 Gulden zuzüglich 20 Gulden für das Beheizen des Schulsaales. Da dies zu wenig war, bewilligte der Gemeinderat eine Zulage von 25 Gulden.
Als auch diese Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten - 1882 gingen 90 Kinder in die obere Schule und 152 in die untere Schule - wurde 1883 im Haingraben, heute Ecke Waldstraße/Kapellenstraße, mit der Errichtung der neuen Schule begonnen


Aus der Chronik von Pfarrer Rady:

Die neue Schule mit zwei Lehrerwohnungen wurde in den Herbstferien 1884 eingeweiht.
Die 3. Lehrerstelle wurde eingerichtet. Am 27. September 1884 übernahm der bisherige Vikar zu Monsheim, Philipp Heinrich Jeckel aus Ober-Mörlen, die zweite Lehrerstelle.
Das alte Schulhaus in der Pfarrgasse 23 wurde 1885 von Pfarrer Keller mit einem Aufwand von 6291 Mark und 29 Pfennige zu einer Wohnung für den Kaplan umgebaut.
Das Schulhaus in der Friedberger Straße 44 wurde noch bis 1937 als Lehrerwohnung genutzt, da in dem neuen Schulgebäude nur zwei Lehrerwohnungen vorhanden waren.
Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl von ca. 1600 durch den Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen auf rd. 2300 an. Da durch die größere Anzahl schulpflichtiger Kinder die Kapazitäten der Schule nicht ausreichten, wurde 1952 mit einem Erweiterungsbau begonnen.
2008 entstand im Schulhof ein Erweiterungsbau mit zwei Klassenräumen und einem neuen Toilettentrakt.
Weitere Einzelheiten können Sie im Heimatbuch „Von Hucchenstat zu Ockstadt 1200 Jahre Geschichte eines Dorfes“ nachlesen 

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