Kath. Kirche St. Jacobus

Kath. Kirche St. Jacobus 

St. Jakobus ein Wahrzeichen christlicher Kultur

Wo immer Sie als Besucher Ockstadts herkommen, sei es von Rosbach, von Friedberg oder Bad Nauheim, die beiden Türme der Pfarrkirche sind unübersehbar. Sie ragen über die Dächer des Friedberger Stadtteils hinweg. Beim näheren Gang auf die Kirche zu versetzt Sie das mächtige Bauwerk in Erstaunen, mehr noch das Interieur beim Betreten des Innenraums. Er gibt Zeugnis von christlicher Gesinnung und künstlerischen Ausdrucksformen mehrerer Epochen.

Heute dient St. Jakobus katholischen wie evangelischen Christen als Ort der Besinnung und Andacht, der Ruhe und des Gebets. Ein Besuch des Gotteshauses lohnt. Dazu ha-ben Sie die Möglichkeit nach Gottesdiensten oder zur Führung nach Vereinbarung. Die Gottesdienstzeiten entnehmen Sie dem „Haltepunkt“ (Pfarrblatt), der im Schaukasten aushängt. Dort finden Sie auch die Ansprechpartner zur Kirchenführung, zu der sie herzlich eingeladen sind.  Umfangreichere Informationen zu St. Jakobus können Sie im Kirchenführer nachlesen, der im Pfarrbüro erhältlich ist.


Sankt Jakobus  -  Dritte Pfarrkirche von Ockstadt

Dort wo die Kirche aus den Jahren 1706/07 gestanden hat, wird 1909/10 die heutige Pfarrkirche errichtet. Zuvor schon steht an gleicher Stelle eine schlichte Kirche in gotischem Stil, deren Chorraum mit einem Sakramentshäuschen und zwei Altären ausgestattet ist. Sie ist im Zusammenhang mit der Loslösung Ockstadts von der Mutterpfarrei Straß-heim am Ausgang des 14. Jahrhunderts zu sehen. In Zeiten kriegerischer Ausei-nandersetzungen bleibt auch das etwas abgelegene Dorf von Belagerungen und Plünderungen nicht verschont.

Am Beginn des 18. Jahrhunderts muss die Pfarrkirche in einem derart beklagenswerten Zustand gewesen sein, so dass die Dorfgemeinschaft sich mit Freiherrn Friedrich Gottfried von Frankenstein veranlasst sehen, eine neue Stätte des Gebets zu errichten. 1714 nimmt Edmund Geduld von Jungenfelt die Konsekration des einschiffigen Langhauses mit vorgelagertem Chorraum und einem viereckigen Turm vor.


Zwischen 1808 und 1858 steigt die Zahl der Einwohner von 964 auf 1320 an. Der Mangel an Raum für die Gottesdienst-besucher wird drastisch spürbar, der Ruf nach Erweiterung der Kirche unüberhörbar. Mehr als zehn Jahre sind in der Planungsphase erforderlich um die Einwände der politischen Gemeinde und des Denkmalpfleger auszuräumen. Am Patronatsfest 1909 (25. Juli) erfolgt die Grundsteinlegung für das dreistufige Langhaus mit Chor, Querschiff und zwei Türmen in neu barockem Stil.

Das Innere von St. Jakobus

Von dem reichen kirchlichen und kulturellen Erbe zeugt das Interieur der Pfarrkirche. Barocke Stilelemente, Charakteristika des Rokokos wie des Jugendstils sind hier zu einer Synthese vereint. Den Ausdruck unserer Zeit spiegelt der Volksaltar.
Gemäß der Intention des 2. vatikanischen Konzils folgt nach der Umgestaltung des Chorraums im Jahre 1996 die Umgestaltung der vorderen Ebene im Chorraum.

Für den „Tisch des Gotteswortes“ und „Tisch des Herrenleibes“ wählt der Bild-hauer einen weißen Marmorblock als farblichen Kontrast zu den grauen und roten Säulenaltären. Hinein arbeitet er Attribute, die den Patron der Kirche charakterisieren und den Kirschbaum im Verlauf der vier Jahreszeiten als wirt-schaftliches Wahrzeichen des Pfarrortes. Den Ambo formt er aus mit Kalebasse und Pilgerstab.

Vorbilder geben Impulse zur Lebensgestaltung. So verstanden sein wollen die Plastiken an den Wänden. Beeindruckend ist zudem die bildhafte Darstellung von der Geburt Jesu zur Weihnachtszeit. Zum Innehalten lädt die Beweinung Christi am Aufgang zur Orgelempore ein. Holztafeln mit den Namen der 35 gefallenen Ockstädter Bürger des Ersten Weltkriegs umgeben die Grablegungsgruppe.
Ein Meisterwerk der Architektur stellt die 1978 eingebaute Orgel dar. Farblich abgestimmt  präsentiert sich der Prospekt als Pendent zum Hochaltar. Mit ihrer Intonation verleiht sie besonderen Glanz beim Ausgestalten der Liturgie und konzertanter Veranstaltungen.
Nicht minder wirkt das Geläut der Glocken, wenn es jeden Samstag von den Türmen her im „Salve Regina Motiv“ (d1 - fis1 - a1 - h1) ertönt.

Dieses kulturellen Erbes sind sich auch die Menschen unserer Tage bewusst, indem sie zu erforderlichen Sanierungen und Anschaffungen stehen.
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